MUSIKTHEORIE
Seit Sommer 2023 finden meine Kurse in angewandter Musiktheorie nicht mehr in meinem Studio statt, sondern in den Räumen der Klaviermusikschule Anja Hillebrandt (www.klaviermusikschule.com). Im Abstand von zwei Wochen treffen sich dort pro Kurs ca. 10 bis 15 Teilnehmer, um mehr über die Strukturen und Hintergründe klassischer Musik zu erfahren. In meinem einjährigen Basis-Kurs geht es nicht um die alten akademischen "Zöpfe", wie etwa Choralharmonisierung. Statt dessen sprechen wir über jenen Teil der Musiktheorie, dem wir in der Klavierliteratur tatsächlich begegnen: „In welcher Tonart steht mein Stück? Warum dieser Akkord an dieser Stelle? Wie kann ich gliedern? Warum hier dieses Vorzeichen? Warum finde ich in einer C-Dur Sonate plötzlich ein fis?“ etc.etc. Verstehen was man spielt!
Im Spielen immer mehr verstehen! Darum geht es.
Musiktheorie hat einen schlechten Ruf. Das ist schade, denn eigentlich
kann sie richtig
Spaß machen.
Musik als Sprache
Wenn Sie eine Sprache lernen wollen und die Berlitz-School würde Ihnen sagen „Grammatik unterrichten wir nicht!“ - dann würden Sie wohl woanders hingehen. Gott sei Dank tut das die Berlitz-School nicht, sowenig wie jede andere vernünftige Sprachen-Schule.
Nur in der Musik ist das in der Praxis leider häufig anders. Viele Schüler*innen hatten jahrelang Klavierunterricht, ohne je etwas Nützliches über Musiktheorie erfahren zu haben. Dabei erklärt Musiktheorie tatsächlich die Grammatik der Musik. Und genauso, wie es im Sprachenunterricht natürlich hilft, die Grammatik und ihre innere Logik zu verstehen, genauso vereinfacht es beim Klavierspielen ganz viele Dinge. Deshalb lernt man bei ProPiano auch immer etwas über Musiktheorie.
Die Art, wie erklärt wird, unterscheidet sich sehr von den eingefahrenen akademischen Wegen. Bei ProPiano geht es nicht um strengen 4-stimmigen Satz oder um eng gefasste Stimmführungsregeln. Ziel ist es stattdessen immer, Musiktheorie konkret auf die gespielten Stücke anwenden zu können: warum schreibt Mozart hier ein # aber zwei Takte später nicht? Wie kann ich mir diese Akkordfolge erklären? Etc.etc… Die wichtigste Folge dieses wachsenden Wissens ist, dass man Stücke viel schneller und viel sicherer lernt, sobald man ihre Struktur versteht. Für viele Schüler*Innen ist das zunächst kaum vorstellbar, wie sehr ihr Spielen vom wachsenden Verständnis für Akkorde und Strukturen profitiert, aber wer den Schritt wagt, wird wirklich reich belohnt!
Weil es Zeit braucht, diese Dinge in Ruhe zu erklären und weil die Zeit in einer Einzelstunde doch recht begrenzt ist, biete ich verschiedene Kurse für angewandte Musiktheorie an. An jedem zweiten Mittwochabend trifft sich eine Gruppe von interessierten Schülern für insgesamt eineinhalb Stunden Theorieseminar. Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig und ist nicht an meine Klavierstunden gebunden.
Bei unseren Treffen geht es um klar definierte Themen wie Tonart, Grundkadenz in Dur und Moll, Akkorde, Modulation, Quintenzirkel etc. Jeder Teilnehmer erhält ein fortlaufendes, detailliertes Skript. Anschließend wird der Stoff in der Gruppe besprochen. Fragen und gegenseitige Hilfestellung sind dabei nicht nur erlaubt, sondern willkommen.
Nah bei den Stücken
Gemeinsam lernen